Das Jahr 2014 wird mit heute verabschiedet, mit Sekt und Donauwalzerklängen. Was hat sich die letzten 365 Tage getan? Viel, wenn man die Zeitungen durchblättert und das Fernsehprogramm durchstöbert. So viel, dass sich ganze Jahresrückblicke abendfüllend gestalten lassen.

Und Sylvester ist der Tag, an dem man um Mitternacht dann spätestens seine neuen Jahresvorsätze verfasst haben sollte. Aufhören zu rauchen? Laut Mark Twain, das einfachste überhaupt, er selbst habe es schon tausendmal geschafft. Endlich abnehmen? Gute Idee, aber bitte realistisch bleiben. Sonst gehören sie auch zu jenen armen, vier Wochen (über)motivierten Menschen, die im Jänner die Fitnesscenter fluten und ab Februar wieder abfließen, ganz Einsichtige sogar schon eine Woche früher.

Will ich hier den Menschen ihren persönlichen Neujahrsvorsatz madig machen? Mit nichten! Ich will aber auf etwas hinweisen, womit sich Braunau mobil jetzt seit einigen Monaten auch online befasst: Nachhaltigkeit. Und Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Modewort unter vielen. Aber wie erklärt man es? „Nachhaltig ist, wenn man nachhaltig handelt“ würde es wohl in Wojzeck heißen. Das trifft den Kern der Sache schon sehr gut. Und: Nachhaltigkeit wird unterschätzt! Erinnern Sie sich an die eine dumme Aussage in der Schulzeit, die Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte zurückliegt und die heute noch manchmal im Kopf auftaucht? Ja, genau die, die man seit dem immer wieder mal im Nachhinein bereut. Man könnte sagen: das ist Nachhaltigkeit.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Silv08_05.JPG
(Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Silv08_05.JPG, Autor: Jean-Luc 2005 at de.wikipedia)

 

Das Gute an der Nachhaltigkeit ist, dass sie auch sehr positiv sein kann. Und Nachhaltigkeit muss nicht mit einem Paukenschlag auftreten, ganz und gar nicht. Viele kleine oder größere Schritte können nachhaltig wirken und sich aufsummieren. Das Tolle an diesen kleinen Schritten ist, dass sie keinen plötzlichen Kraftakt oder Paukenschlag brauchen, sondern sich in kleinen fortsetzenden Handlungen ausdrücken. Steter Tropfen erhöht die Wasserrechnung – oder so…

Was hat das mit den Neujahrsvorsätzen zu tun? Ganz einfach: Statt überstürzt aus dem Teleshopping einen Bauch-Beine-Nacken-Trainer zu bestellen oder einen Vertrag bei einem Fitnesstempel abzuschließen, könnte man doch erstmal darüber nachdenken, wie man sich bessere Gewohnheiten zulegen könnte. Warum Gewohnheiten? Weil diese eben gewohnheitsmäßig ausgeführt werden und dementsprechend eine gewisse Nachhaltigkeit nach sich ziehen (wie zum Beispiel die gewohnte Zigarette zum Kaffee). Würde man also auf die Zigarette zum Kaffee oder dem Snickers nach dem Kaffee verzichten, könnte man sagen, da wird der erste Schritt Richtung besserer, weil gesünderer, Gewohnheit gelegt. Und Gewohnheiten korrelieren, wie bereits festgestellt, stark mit Nachhaltigkeit. Man kann als Gesellschaft sogar so weit gehen, mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit der Natur und unseren persönlichen Lebensräumen zu fordern. Nachhaltig wäre das, wenn man dann auch bei seinen eigenen Gewohnheiten beginnt. Etwa mehr Fahrrad zu fahren, mehr zu Fuß zu gehen, recyceln, upcyceln, trotz der momentan wieder günstigeren Spritpreise eine Fahrgemeinschaft gründen (und damit Geld sparen)… Es gibt viele Möglichkeiten!

Der Unterschied zwischen Trend und Nachhaltigkeit wird schließlich am Ergebnis beurteilt. Also wenn sie jetzt beginnen sich mehr an der frischen Luft zu bewegen und im Frühling dann langsam zu joggen beginnen und stetig kleine Schritte machen, die in die gleiche Richtung gehen, dann ist es gut möglich, dass der Nachbar am Jahresende 2015 sagt: „Also ich wäre auch gern so willensstark und meinen Neujahrsvorsätzen treu geblieben!“

Die Welt verändert sich Gott sei Dank nicht über Nacht. Wir alle tragen zu einer Zukunft bei und unsere Handlungen legen den Grundstein dafür. Auch ein kleiner Verein wie Braunau mobil mit wenigen Mitgliedern und wenigen öffentlichen Veranstaltungen kann das. Wer sich vielleicht beim Fahrradbasar in diesem Jahr ein Rad gekauft hat, ist jetzt ganze vier Kilo leichter. Oder man hat mit einem netten Menschen die Stadtoase oder den Glühweinstand besucht und eine gute Zeit gehabt, an die man heute noch gern zurück denkt. Beides könnte man als nachhaltig bezeichnen 😉

Wie auch immer der persönliche Neujahrsvorsatz aussieht, ob er mit einem Paukenschlag oder mit kleinen Schritten umgesetzt wird, das Team von Braunau mobil wünscht einen guten Rutsch ins neue Jahr und vielleicht sieht man sich ja auf dem Fahrradbasar 2015!

Ihr Team von Braunau mobil

Jahresabschlussgedanken
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